Dein neues Kaninchen kommt bald nach Hause und du fragst dich, wie die Eingewöhnung gelingt?
Viele Kaninchenbesitzer machen typische Fehler, die zu Stress und Verhaltensproblemen führen.
Das muss nicht sein!
Mit den richtigen Tipps wird die Eingewöhnung zum Erfolg.
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitung ist das A und O
Bevor dein neues Kaninchen ankommt, solltest du alles perfekt vorbereiten. Ein ruhiger, sicherer Platz ist entscheidend für einen guten Start.
Richte das Gehege komplett ein, bevor das Kaninchen eintrifft. Stelle Futternapf, Wasserflasche, Heuraufe und eine gemütliche Unterschlupfmöglichkeit bereit. Ein Kartonhaus oder eine Kuschelhöhle geben dem Tier Sicherheit.
Wähle einen ruhigen Standort für das Gehege. Vermeide laute Bereiche wie direkt neben dem Fernseher oder stark frequentierte Durchgangszonen. Kaninchen sind Fluchttiere und brauchen Ruhe zum Ankommen.
Die ersten Stunden zu Hause
Die Ankunft ist für jedes Kaninchen stressig. Transportbox, neue Umgebung und fremde Gerüche überfordern das Tier zunächst.
Lass dein Kaninchen in Ruhe ankommen. Stelle die Transportbox ins Gehege und öffne die Tür. Zwinge das Tier nicht zum Herauskommen – es wird von alleine erkunden, wenn es sich sicher fühlt.
Vermeide in den ersten Stunden:
- Laute Geräusche und hektische Bewegungen
- Besucher oder andere Haustiere in der Nähe
- Ständiges Beobachten oder Fotografieren
- Versuche, das Kaninchen zu streicheln
Die erste Woche: Geduld zahlt sich aus
In der ersten Woche baut dein Kaninchen langsam Vertrauen auf. Jedes Tier hat sein eigenes Tempo – manche sind nach zwei Tagen zutraulich, andere brauchen mehrere Wochen.
Fütterungsroutine etablieren
Füttere immer zu den gleichen Zeiten. Das schafft Sicherheit und Struktur. Gib morgens und abends Pellets, Heu sollte rund um die Uhr verfügbar sein.
Biete anfangs nur bekanntes Futter an. Frage beim Vorbesitzer oder Züchter nach dem gewohnten Futter. Futterumstellungen können Durchfall verursachen und zusätzlichen Stress bedeuten.
Erste Kontaktaufnahme
Sprich ruhig und leise mit deinem Kaninchen, wenn du dich dem Gehege näherst. So gewöhnt es sich an deine Stimme.
Setze dich anfangs einfach nur in die Nähe des Geheges und lies ein Buch oder schau aufs Handy. Deine ruhige Anwesenheit hilft beim Vertrauensaufbau.
Häufige Eingewöhnungsprobleme lösen
Das Kaninchen frisst nicht
Futterverweigerung in den ersten 24 Stunden ist normal. Biete verschiedene Heusorten an und stelle sicher, dass frisches Wasser verfügbar ist.
Frisst das Kaninchen nach zwei Tagen noch nicht, kontaktiere einen kaninchenkundigen Tierarzt. Kaninchen dürfen nicht länger als 12 Stunden nichts fressen, da dies zu gefährlichen Verdauungsstörungen führt.
Verstecken und Scheu
Manche Kaninchen verstecken sich tagelang und kommen nur nachts zum Fressen heraus. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge.
Schaffe zusätzliche Versteckmöglichkeiten mit Kartons oder Tunneln. Je sicherer sich das Kaninchen fühlt, desto eher wird es aktiv.
Vertrauen aufbauen: Der Schlüssel zum Erfolg
Vertrauen entsteht durch Geduld und positive Erfahrungen. Erzwinge niemals Kontakt, sondern lass das Kaninchen den ersten Schritt machen.
Beginne mit Leckerlis durch die Gitterstäbe zu reichen. Kleine Stücke Apfel oder Karotte wirken oft Wunder. Das Kaninchen lernt: Mensch bedeutet etwas Gutes.
Sobald das Kaninchen freiwillig in deine Nähe kommt, kannst du vorsichtig die Hand ins Gehege halten. Bewege dich langsam und lass das Tier an dir schnuppern.
Wann ist die Eingewöhnung abgeschlossen?
Ein gut eingewöhntes Kaninchen zeigt verschiedene positive Verhaltensweisen:
- Es frisst regelmäßig und mit Appetit
- Es bewegt sich entspannt im Gehege
- Es zeigt Neugier bei deiner Annäherung
- Es nimmt Leckerlis aus der Hand
- Es lässt sich eventuell bereits streicheln
Die Eingewöhnung dauert meist zwischen einer und vier Wochen. Besonders scheue Tiere oder Kaninchen aus schlechter Haltung brauchen oft länger.
Fazit: Geduld wird belohnt
Die erfolgreiche Eingewöhnung eines Kaninchens erfordert Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen. Jedes Tier ist individuell und braucht sein eigenes Tempo.
Mit der richtigen Vorbereitung, einer ruhigen Umgebung und behutsamer Kontaktaufnahme schaffst du die besten Voraussetzungen. Zwinge nichts und lass dein neues Familienmitglied ankommen – schon bald wirst du mit einem zutraulichen und entspannten Kaninchen belohnt.