Du willst Kaninchen in deiner Wohnung halten, aber weißt nicht genau wie?
Viele Kaninchenbesitzer machen schwerwiegende Fehler bei der Wohnungshaltung.
Das führt oft zu unglücklichen Tieren und beschädigten Möbeln.
Mit den richtigen Tipps wird die Kaninchenhaltung in der Wohnung zum Erfolg!
Inhaltsverzeichnis
Platzbedarf und Gehegegröße
Kaninchen brauchen deutlich mehr Platz, als die meisten Menschen denken. Mindestens 6 Quadratmeter sollten zwei Kaninchen zur Verfügung stehen – und das rund um die Uhr, nicht nur während des Auslaufs.
Ein handelsüblicher Käfig ist definitiv zu klein. Besser sind selbstgebaute Gehege aus Gittern oder abgetrennte Zimmerecken. Das Gehege sollte mindestens 2 Meter lang und 1 Meter breit sein. Mehr Informationen findest du in unserem Test zu Kaninchengehegen.
Höhe des Geheges beachten
Kaninchen können überraschend hoch springen. Eine Gehegehöhe von mindestens 80 Zentimetern verhindert, dass deine Kaninchen einfach darüber hüpfen. Manche Rassen schaffen sogar höhere Sprünge.
Kaninchensichere Wohnung einrichten
Bevor deine Kaninchen Freilauf bekommen, musst du die Wohnung gründlich absichern. Kaninchen knabbern alles an, was ihnen in die Quere kommt. Ein kaninchensicheres Haus bietet zusätzlichen Schutz.
Kabel und Stromquellen schützen
Kabel sind für Kaninchen besonders gefährlich. Schütze alle erreichbaren Kabel mit speziellen Kabelschützern oder verlege sie so, dass die Tiere nicht herankommen. Ein Stromschlag kann tödlich sein.
Giftige Pflanzen entfernen
Viele Zimmerpflanzen sind für Kaninchen giftig. Dazu gehören:
- Gummibaum
- Dieffenbachie
- Weihnachtsstern
- Efeu
- Alpenveilchen
Stelle alle Pflanzen außer Reichweite oder ersetze sie durch kaninchenfreundliche Alternativen.
Die richtige Einrichtung
Kaninchen brauchen verschiedene Bereiche in ihrem Gehege. Eine durchdachte Einrichtung macht den Unterschied zwischen gestressten und glücklichen Tieren. Ein passendes Kaninchenbett gehört zur Grundausstattung.
Rückzugsmöglichkeiten schaffen
Jedes Kaninchen braucht sein eigenes Häuschen zum Verstecken. Diese sollten mindestens zwei Eingänge haben, damit sich die Tiere nicht in die Enge gedrängt fühlen. Holzhäuser sind ideal, da sie gleichzeitig als Knabbermaterial dienen.
Futter- und Trinkplätze einrichten
Schwere Keramikschüsseln können nicht umgeschmissen werden. Heuraufen sollten so angebracht sein, dass das Heu nicht verschmutzt. Trinkflaschen sind hygienischer als offene Wasserschalen.
Bodenbelag und Hygiene
Der richtige Bodenbelag ist entscheidend für die Gesundheit deiner Kaninchen. Glatte Böden wie Fliesen oder Laminat bieten keinen Halt und können zu Verletzungen führen.
Geeignete Materialien wählen
Bewährt haben sich:
- Teppiche oder Läufer (waschbar)
- Kork-Matten
- PVC-Boden mit rutschfesten Matten
- Stroh oder Heu als Einstreu
Toilettentraining umsetzen
Kaninchen lassen sich erstaunlich gut zur Sauberkeit erziehen. Stelle mehrere Toiletten mit saugfähigem Streu auf. Holzpellets oder Hanfstreu eignen sich besonders gut, da sie Gerüche binden.
Beschäftigung und Bewegung
Langeweile führt zu Verhaltensproblemen. Kaninchen brauchen täglich mehrere Stunden Beschäftigung und Bewegung außerhalb des Geheges.
Baue Parcours aus Kartons, verstecke Leckerlis oder biete verschiedene Knabbermaterialien an. Weidenzweige, unbehandelte Holzklötze und Kartonröhren sorgen für Abwechslung.
Häufige Fehler vermeiden
Einzelhaltung ist ein absolutes Tabu. Kaninchen sind Rudeltiere und brauchen mindestens einen Artgenossen. Auch die beste menschliche Betreuung kann einen Partner nicht ersetzen.
Verzichte auf Gitterboden, da dieser zu schmerzhaften Verletzungen an den Pfoten führt. Ebenso problematisch sind zu kleine Gehege oder unregelmäßige Fütterungszeiten.
Die Wohnungshaltung von Kaninchen erfordert Vorbereitung und Konsequenz. Mit ausreichend Platz, der richtigen Einrichtung und genügend Beschäftigung werden deine Kaninchen auch in der Wohnung glücklich. Denke immer daran: Kaninchen sind keine pflegeleichten Haustiere, aber bei artgerechter Haltung wunderbare Begleiter.